Da ich durch die recht vielen Shootinganfragen in der letzten Zeit leider nicht mehr dazu gekommen bin, den Blog zu Aktualisieren, möchte ich euch heute mal einen kleinen Erfahrungsbericht über meine aktuelle Lieblingskamera schreiben.
Am liebsten fotografiere ich mit meiner Sony alpha 77. Sie besitzt einen Exmor APS-C HD CMOS Sensor mit einer enormen Auflösung von 24,3 Megapixel. Die Bilder haben eine tolle Brillianz, sind sehr kontrastreich und die Farben sind klasse. Die vergleichsweise getestete Canon 7D konnte mich nicht annähernd so überzeugen.
Neben dem extrem hoch auflösenden Sensor, verfügt die Kamera über sehr hohe Serienbildgeschwindigkeiten von bis zu 12 Bildern pro Sekunde. Für Videoaufnahmen steht FullHD mit 50p Frames/s zur Verfügung. Diese Leistung bietet nicht mal die D4 von Nikon.
Dank des SLT-Systems arbeitet der überaus schnelle und treffsichere Autofokus durchgängig und ohne Unterbrechung. Fokuspausen durch das Klappen des Spiegels gibt es keine. Den Panoramamodus nutze ich persönlich zwar eher selten, es ist aber ein „nice-to-have“, was andere Hersteller in dieser Klasse nicht bieten. Der HDR Modus holt bei JPG-Aufnahmen einen noch höheren Dynamikumfang raus, als das DRO sowieso schon abliefert. Eine wirklich tolle Sache. Da ich im Studio ausschließlich im RAW-Format fotografiere, benutze ich ihn nur ab und an bei Outdoor-Shootings von Fahrzeugen oder Gegenständen, wo eine solche spezielle HDR-Bildwirkung erziehlt werden soll.
Ein weiterer Pluspunkt der Kamera ist das neuartige OLED EVF mit 2,5 Megapixeln. Zwar gehen diesbezüglich in den Foren die Meinungen stark auseinander, jedoch kann ich diese Art von Sucher nur empfehlen. Das Teil ist wirklich klasse! Man kann alle Infos konfigurieren, die eingeblendet werden sollen. Das „quasi fertige Bild“ sieht man bevor es geschossen wurde und kann somit bereits vor dem Auslösen die Bildwirkung sehr einfach perfektionieren. Die angewandten Einstellungen kann man gleich im EVF sehen. Das fertige Bild wird nach dem Auslösen direkt im EVF angezeigt und man braucht die Kamera zur Kontrolle des Bildes nicht mehr vom Auge zu nehmen.
Nun zu den Akkus. Die Akkulaufzeit ist gut, bei Verwendung des Batteriegriffes mit „Zweit-Akku“ ist mir selbst bei einem 11 Stunden-Shooting nicht der „Saft“ ausgegangen.
Die Sony a 77 verfügt über einen im Body eingebauten, sehr effizienten Verwackelungsschutz. Die Objektive benötigen entsprechend keine eingebaute Stabilisierung mehr, was sich positiv auf den Objektivpreis auswirkt. Den Differenzbetrag zu stabilisierten Objektiven kann man somit in eine hochwertigere Optik investieren. Dies ist bei der Alpha 77 auch sehr ratsam, da die hohe Auflösung des Sensors „minderwertige“ Objektive umgehend entlarvt. Wer kein Geld für eine hochwertige Optik ausgeben will / kann, sollte meiner Meinung nach definitiv bei einer anderen Kamera mit max. 16MP bleiben.
Was viele Leute nicht wissen, was aber durchaus wissenswert ist: Die Sony SLT-A77 verfügt über die gleiche Objektivaufnahme / Bajonett wie die alten Minolta AF-Kameras. Objektive der beispielsweise Minolta Dynax-Serie können direkt und ohne Adapter aufgesetzt werden. Zu beachten ist hierbei nur der Crop-Faktor von 1,5 auf den Bildausschnitt. Was das genau bedeutet, kann problemlos im Internet recherchiert werden, in dieser Rezession würde das den Rahmen sprengen. Zu erwähnen ist, das die Qualität einiger (nicht aller) alter Minolta Objektive (die sich zum Teil recht günstig im Internet erstehen lassen), sich in keinster Weise hinter aktuellen neuen und teuren Objektiven verstecken müssen. Hier ist eher Gegenteiliges der Fall 😉
Die Verwendung von noch älteren Minolta MC-Objektiven mit Adapter und „Unendlichkeits-Linse“ kann ich hingegen nicht empfehlen. Die Qualitätseinbußen durch die minderwertige Güte der Adapterlinsen sind enorm und man wird nicht wirklich Freude an den gemachten Bildern haben. Eine Adaptierung hochwertiger MC-Objektive ohne „Unendlichkeits-Fokus“ kann für die Makro-Fotografie wiederum interessant sein. Gestützt durch das eingebaute „Fokus Peaking“ oder auf deutsch „die Kantenanhebung“ hat man bei der Kamera ein tolles Feature, um manuell den Fokus genau zu erwischen.
Nun gut, weiter zum eigentlichen Sony a77 Body:
Das eingebaute GPS Modul funktioniert bei mir problemlos und ist meiner Ansicht nach ein „nice to have“. Ich benutze es ab und an bei Outdoorshootings in anderen Regionen. Somit kann ich jeder Zeit problemlos nachvollziehen, wo die Lokation genau war. Sollte man sehr viel Verreisen ist das GPS sicher oft im Einsatz und durchaus sinnvoll.
Die Tastenanordnung des Body`s ist exzellent, ich kann mit einer Hand nahezu alle Einstellungen problemlos tätigen. Sollte man mit den Tasteneinstellungen nicht zurecht kommen, ist es möglich, die Tastenbelegung massiv und seinen Wünschen entsprechend umkonfigurieren – ich kenne keine Kamera, bei der das sonst noch in dem Maße geht.
Sollte man sich beim Kauf der Kamera für eine Kit-Version (Body +beispielsweise 16-50mm Objektiv) entscheiden, ist man für den Anfang schonmal recht gut ausgestattet. Das Kitobjektiv ist von der Abbildungsleistung her OK, die Bilder sind scharf, Details werden gut dargestellt und die Farben lebhaft. Die Linse ist gut verarbeitet, der Preis im Kit auch sehr gut. Die Linse ist daher durchaus zu empfehlen wenn man noch nicht über hochwertige Objektive verfügt. Den Vergleich zu einem Profiobjektiv oder auch einer hochwertigen Festbrennweite kann das Kitobjektiv jedoch nicht standhalten. Aufrüsten wird und kann mit der Zeit jeder, der Spaß an der Materie gefunden hat.
Zwar ändert sich mein Objektiv-Portfolio immer mal wieder etwas, und ich möchte auch nicht jedes Objektiv hier erwähnen, aber ich gebe mal einen kurzen Überblick zu den drei von mir an der Sony a77 hauptsächlich und am liebsten genutzten Objektiven im mittleren Preisrahmen. Vielleicht hilft es jmd. bei einer bevorstehenden Entscheidung.
– Als sogenanntes „Immerdrauf“ kann ich das Tamron AF 17-50mm 2,8 XR Di II LD ASL empfehlen. Das Objektiv ist mit einer durchgängigen Blende von 2.8 durchaus als lichtstark zu bezeichnen. Die Bilder sind für diese Preisklasse sehr gut – Kontrast, Farben und Details kommen toll rüber. Wer gerne Testberichte liest, findet ausreichend Rezessionen im Internet.
Ich bin grundsätzlich ein Freund von Festbrennweiten. Schärfe, Lichtstärke, Abbildungsleistung usw. spielen hier in einer ganz anderen Liga als die Zoomobjektive in der vergleichbaren Preisklasse.
-Sehr zu empfehlen ist hier die 35mm Festbrennweite von Sony, das sogenannte Sony SAL-35F18 Objektiv 1,8 / 35mm. Der Vorteil des 35mm-Objektives an einem Cropfaktor von 1,5 liegt beim Bildausschnitt. Dieser ist durch 35mm*1,5=52,5mm annähernd identisch mit einer 50mm Festbrennweite am Vollformat-Sensor. Besonders in der Street-Fotografie mag ich persönlich dieses Objektiv sehr. Es ist leicht, kompakt und besitzt eine äußerst gute innere Optik. Die Bilder sind ab Blende 4 auch bei 100% Vergrößerung messerscharf. Da man nicht zoomen kann, sollte man jedoch nicht fußkank sein, was aber grundsätzlich für alle Festbrennweiten gilt. Das Kunststoffgehäuse sieht billig aus, das daraus resultierende geringe Gewicht hingegen imponiert mir. Die Bilder sind quer durch die Bank erstklassig.
– Die Minolta AF 50mm 1,7 Festbrennweite ist alt, relativ günstig zu bekommen, extrem lichtstark und hochwertig bzgl. ihrer Linsengüte, sowie absolut kompatibel zur Sony alpha. Der AF ist recht schnell und die Bilder sind in ihrer Qualität ebenfalls erstklassig. Messerscharf ab Blende 4 auch bei 100% Vergrößerung. Am Crop ergeben sich rund 75mm Bildausschnitt. Ich persönlich mag sie sehr als Portraitlinse, mehr als meine 85er Linse. Die Bilder sind auch hier quer durch die Bank erstklassig.
Nun noch ein paar negative Punkte, die mir bei der Kamera aufgefallen sind und „verbesserungswürdig“ erscheinen:
Im Videomodus ändert sich der Cropfaktor auf ca. 1,8. Die daraus resultierende „optische Brennweitenänderung“ ist nicht immer gewollt.
Weiter gibt es nur einen Speicherkartenslot. Das parallele Speichern von RAW-Dateien auf eine Karte und .jpg in kleinster Auflösung auf eine andere Karte (z.B. eine Wlan eye-fi-Karte) ist nicht möglich. Die Eye-fi-Karte muss in diesem Fall die parallel zum RAW aufgezeichneten .jpg`s in voller 24MP Auflösung senden, was natürlich bedingt durch die enorme Dateigröße recht lange dauert. Hier sollte Sony in einem Firmwareupdate besser mal die Option freischalten, dass zur RAW Aufnahme die Bildgröße der .jpg`s auch reduziert werden kann. Ansonsten ist die Sony a 77 für die Verwendung einer eye fi Karte ausgelegt und absolut kompatibel. Ich verwende das Eye-fi System ebenfalls zur direkten Übertragung auf das Ipad. Im Direkt Mode Modus ist dies bei der eye Fi x2 Pro 8GB ohne externen Router problemlos möglich.
Durch die äußerst große Pixeldichte auf dem Sensor braucht die Sony einfach Licht. Bei Dunkelheit kann es vorkommen, dass der Sensor in der Einstellung 24MP bei ca. ISO 1600 anfängt deutlich zu Rauschen. Dies wird durch die eingebaute (und auch funktionierende) Rauschunterdrückung bei Aufnahme im .jpg Format recht gut kompensiert. Aufnahmen im RAW Format müssen von Hand entrauscht werden. Es gibt dafür von einem anderen Sony-User übrigens ein sehr gutes Profil bzw. eine kostenlose Vorgabe für Adobe Lightroom und Photoshop, welche automatisch entrauscht und das best mögliche Ergebnis für jeden ISO Wert automatisiert ausgibt. Näheres und den Namen des Entwicklers kann ich gerne per Mail zusenden, ein Link setze ich hier nicht, da ich nicht weiß ob er diesem zustimmt.
Abschließend noch einen Tip für alle, die beim Betrieb einer Sony a Kamera mit Studioblitz kein Bild im Sucher bekommen, bzw. der Sucher und Display schwarz bleibt: Schaltet den Live-View Modus in den Optionen aus! Dann wird`s wieder hell 😉 Das Abkleben des Kamera Blitz bzw. Systemblitzes ist nicht notwendig und auch nicht ratsam!
So, ich hoffe dieser kleine Exkurs bzw. Erfahrungsbericht zur Sony a 77 und den kompatiblen Minolta Objektiven war informativ und ich konnte euch ein wenig weiterhelfen. Sollten noch Fragen offen sein, dürft ihr euch selbstverständlich gerne über`s Kontaktformular melden. Sofern ich weiterhelfen kann, mache ich das auch gerne.
Solltet ihr jetzt Lust auf ein tolles und spannendes Shooting bekommen haben, meldet euch einfach per email bei mir. Es wird euch mit Sicherheit wahnsinnig viel Spaß machen und ihr geht mit wunderschönen Bildern nach Hause. -Damit kann man auch mal seinen Schatz überraschen-
Herzlich Willkommen auf meiner Seite! Ich hoffe sie gefällt euch.
Über den Blog werde ich euch mit unterschiedlichen Neuigkeiten, Shootings, Workshops etc. auf dem Laufenden halten.